Radfahren in Schweden 11. - 18. August 2004
 

Wir suchten nach einer geeigneten Tour in Schweden und stöberten bei "Cycling Sweden" eine viertägige Radreise durch Sörmland auf. Diese Tour beginnt und endet in Stockholm und lässt sich leicht mit weiterem Aufenthalt in Stockholm verbinden.

11.08.04 Herrenberg - Stockholm

Unsere Gruppe bestand aus 12 Teilnehmer. Mit S-Bahn und ICE erreichten wir den Frankfurter Flughafen und flogen von dort nach Stockholm. In Stockholm war es warm und wir schwitzten bis wir die Jugendherberge "Zinkensdamm" erreicht hatten. Gleich nach der Zimmerverteilung fuhren wir zum Fahrradverleiher, um unsere vorbestellten Räder abzuholen und um einen ersten Eindruck von der Stadt zu gewinen

12.08.04 Stockholm - Mariefred / Mariefred - Strängnäs (ca. 25 km )

Nach dem Frühstück radelten wir zur Anlegestelle des Dampfschiffes "Mariefred", mit dem wir über den Mälaren nach Mariefred fuhren. Es war weiterhin warm und sonnig. Wir saßen auf dem Vorderdeck und schauten übers Wasser auf die abwechslungsreiche Schärenlandschaft. Nach 3,5 Stunden erreichten wir Mariefred und Schloss Gripsholm. Nach Schlossbesichtigung und Kaffee auf dem Marktplatz besuchten wir das Grab von Kurt Tucholsky auf dem Friedhof.
Wir radelten auf dem Näckrosleden (Seerosenweg), einem Radweg, der sich durch Sörmland schlängelt. Nach etwa zwei Stunden erreichten wir Ulvhälls Herrgård, einen Herrensitz aus dem 17. Jahrhundert kurz vor Strängnäs.

13.08.04 Strängnäs - Eskilstuna ca. 58 km

Auf dem Näckrosleden radelten wir weiter nach Strängnäs. Heute war es gemütlich; wir fuhren auf kleinen asphaltierten Straßen durch eine schöne und abwechslungsreiche Landschaft. An den Wegrändern wuchsen Preiselbeeren. Mittagsrast machten wir bei den Sigurdsristningarna, Felszeichnungen aus der Wikingerzeit um 1000 n. C. Wir saßen in der Sonne und ließen uns das Lunchpaket von Ulvhäll schmecken. Danach gab es am Hafen von Sundbyholm Kaffee bzw. Kaffee-Ersatz. Mit Rückenwind ging es weiter nach Torshälla zu unserer nächsten Pause im ehemaligen Rathaus. Danach folgte der letzte Abschnitt nach Eskilstuna, wo wir im "Comfort" Hotel wirklich komfortabel übernachteten.

14.08.04 Eskilstuna - Malmköping ca. 45 km

Eskilstuna ist seit Gustav II Adolf ein Zentrum für Eisenverarbeitung. Daher führte uns der erste Abstecher zu den Radermacher'schen Schmieden. Danach radelten wir durch die Altstadt und durch das Erholungsgebiet längs des Eskiltuna - Flusses. Es war wieder ein schöner Tag und wir erfreuten uns einmal mehr an der Natur und Landschaft Sörmlands. Zur Mittagszeit erspähten wir einen idyllischen See, machten dort Pause und verzehrten mit Genuss unsere Lunchpakete. Eigentlich fehlte nur noch der Kaffee; den erradelten wir dann und fanden nach etwa einer Stunde einen kleinen roten Hof mit Boutique und Café. Der letzte Teil führte über einen hügeligen Kiesweg nach Malmköping. Die teilweise steilen, aber kurzen Anstiege erwiesen sich als echte Herausforderung; hier empfanden wir nicht nur die Kilos unserer Gepäcktaschen als Handicap.
Doch wir kamen bei unserem Hotel "Plewnagården" in Malmköping gutgelaunt an.

15.08.04 Malmköping - Gnesta ca. 53 km

Plewnagården liegt am Näckrosleden und wir fuhren auf unserer letzten Etappe wieder nach vertrauten Wegzeichen. Gleich zu Beginn gab es zum Aufwärmen einen knackigen Anstieg. Danach radelten wir teils auf einer Bundesstrasse, teils auf einer welligen Nebenstrasse um den Dunkern See. Nach dem See begann ein hügeliger Kiesweg. Bei Solvik machten wir am Trynen See unsere Mittagspause. Vor uns ausgebreitet lag die Sörmland Idylle: ein in der Sonne glitzernder See inmitten einer hügeligen Landschaft mit roten Häusern und Gehöften, mit Wiesen und Feldern, mit Baumgruppen und Wäldern. Kein Wunder, wenn hier jeder noch länger verweilen wollte. Bald kamen wir auf asphaltierte Wege und radelten nun weiter bis wir Gnesta erreichten. Hier gab es die wohlverdiente Stärkung bevor wir mit der S-Bahn zurück nach Stockholm fuhren.
Auf dem Weg zur Jugendherberge "Zinkensdamm" machten wir noch einen Abstecher zum Monteliusweg, um bei Abendsonne die Aussicht auf die Stockholmer Innenstadt zu genießen.

16.04.04 Stockholm

Die schwedische Hauptstadt gilt ihrer Lage wegen als "Venedig des Nordens. Gleich nach dem Frühstück machten wir per Rad: eine "Mini" - Stadtrundfahrt vorbei an Schloss und Reichstag zur Insel Skeppsholmen mit einer schönen Aussicht auf Schloss und Altstadt und weiter zur Radrückgabe. Danach besichtigten wir das Stadtshuset, spazierten auf der Drottninggatan, der Hauptgeschäftsstraße, zum Schloss, um dort die Bernadotte'sche Wohnung, die Gemächer für Staatsgäste und die Schatzkammer zu betrachten. Zur Erholung unternahmen wir eine Bootsfahrt um die Inseln Djurgården und Skeppsholmen, und bummelten anschließend durch die Altstadt.
Zum Abschluss aßen wir auf dem Marktplatz zu Abend.

17.08.04 Stockholm

Der Besuch des Wasa Museums war ein echter Höhepunkt. Hier wird das 1628 gesunkene und 1961 geborgene Kriegsschiff gezeigt. Nach der Besichtigung teilte sich unsere Gruppe; so konnte jeder für ein paar Stunden seinen Vorlieben frönen. Wir trafen uns später am Segels Torg und fuhren zum Skansen hinaus. Das Freilichtmuseum beeindruckt durch zahlreiche Bauernhöfe und Handwerkshäuser. Die Handwerkshäuser sind zu einem städtischen Viertel zusammengestellt und wir konnten dort Glasbläser, Bäcker, Schmiede und Mechaniker bei ihrer Arbeit betrachten; alle trugen die alten Zunftkleider. Durch den Moragård gingen wir zu den nordischen Tieren: Bären; Elche und Renntiere.
In die Jugendherberge freuten wir uns über "Pytt i panna" mit Roten Beeten. Das war unser Favorit auf der Speisekarte und nachdem wir bestellt hatten, war das Gericht "slut"(ausverkauft).

18.08.04 Stockholm - Herrenberg via Berlin

Da wir erst am Nachmittag zurückflogen, unternahmen wir am Vormittag eine Bootsfahrt um die Insel Kungsholmen. Diesmal sahen wir mehr das historische Stockholm, Verwaltungsgebäude und Schlösser, und die verschiedenen Wohnviertel mit ihrer zeittypischen Architektur. Dann kam das Ende unsrer Schwedenreise. Wir fuhren hinaus zum Flughafen Arlanda.
Eine Propellermaschine brachte uns nach Berlin und von dort ein Cityjet nach Stuttgart.

Ein wirklich schöner Urlaub war zu Ende; wir hatten besonders auf der Radtour großes Glück mit dem Wetter: jeden Tag Sonnenschein. Und wir hatten unseren Spaß und sind alle gesund und munter heimgekommen.